Neues europäisches Naturschutzgesetz veröffentlicht
Die Europäische Kommission veröffentlichte gestern einen Verordnungsentwurf für ein neues Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. Die FACE (Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU) begrüßt diesen.
Die europäische Interessensvertretung, die FACE, sieht den Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zur Renaturierung als wichtigen Schritt. Dieses Gesetz wäre die erste Rechtsvorschrift, die ausdrücklich auf die Wiederherstellung der Natur abzielt, die 80% der in einem schlechten Zustand befindlichen europäischen Lebensräume wieder herzustellen und alle Ökosysteme zurückzuholen. In diesem Vorschlag stecken mehrere Schlüsselkonzepte, die rechtsverbindliche Ziele für die Wiederherstellung der Natur festlegen. Das heißt, dass die europäischen Mitgliedstaaten ihre eigenen nationalen Wiederherstellungspläne erstellen und diese Arbeiten durchführen müssten. Wichtig sei nun laut FACE, dass die Jägerschaft in den einzelnen Mitgliedstaaten aktiv in die Ausarbeitung der Wiederherstellungspläne miteinbezogen wird. Das Gesetz sollte wesentliche Vorteile für das Niederwild in landwirtschaftlichen Ökosystemen bringen, Ziele für eine allgemeine Erhöhung der Biodiversität und positive Bestandsentwicklung von zum Beispiel Ackerlandvögel werden gesetzt. Für Wasservögel werden Wiederherstellungen von Feuchtgebieten, inkl. Moore und Flüsse, gefordert. Konnektivität einzelner Lebensräume, um Qualität- und Quantitätssteigerungen zu erreichen, werden ebenso angestrebt.
Derartige nationale Wiederherstellungspläne müssen den Zeitraum bis 2050 abdecken und mindestens alle zehn Jahre überprüft werden. Diese Entwürfe werden von der Europäischen Kommission binnen einem halben Jahr überprüft und kommen der Berichterstattungspflicht nach. Zusätzlich weist der Verordnungsentwurf ein übergeordnetes, verbindliches Ziel auf: So sollten bereits bis 2030 mindestens 20% der wiederherstellungsbedürftigen Ökosysteme renaturiert geworden sein.
Präsident der FACE, Torbjörn Larsson, zu dem Gesetzesentwurf: „Wir prüfen den Vorschlag derzeit im Detail, aber wir können bereits erkennen, dass dies wichtige Vorteile für die Natur Europas bringen wird, was eine zentrale Forderung unserer europäischen Jägerkampagne ist. Die Rolle ländlicher Akteure, einschließlich Jäger, bei der Umsetzung des Gesetzes in erfolgreiche Initiativen vor Ort kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es ist von größter Bedeutung, die richtigen Anreize zu schaffen, um sicherzustellen, dass sich gemeinschaftsbasierte Naturschutzprojekte unter Einbeziehung von Jägern und anderen Interessengruppen in Europa weiterentwickeln.“